Leider war das Wetter heute wieder ähnlich mies wie gestern; auf dieser Reise ist in dieser Beziehung irgendwie der Wurm drin! Der permanente Wechsel zwischen „bewölkt“ und „regnerisch“ ist langsam echt zermürbend. Die Sonne habe ich heute gar nicht gesehen! Ein erster Blick auf San Vicente de la Barquera vom Campingplatz aus sprach schon Bände!

Trotzdem habe ich mich natürlich aufgerafft und wollte mir den Ort etwas genauer anschauen! Mit Regenzeug und sogar Regenschirm bewaffnet, machte ich mich gegen 9 Uhr (ich bin heute erst um 8 Uhr aufgestanden) mit dem Fahrrad auf den Weg. Übrigens das erste Mal auf dieser Reise, dass ich meine Tour mit langer Hose und leichter Jacke machte; das sagt schon Einiges, denke ich…

Mein erster Weg führte mich wie schon gestern zum Strand, wo ich mein Rad abstellte und ein wenig zu Fuß umherlief. Um ehrlich zu sein, hier sah es sogar noch „trauriger“ aus als gestern. Es war kaum eine Menschenseele unterwegs und der Himmel verriet bereits, was er gleich vorhatte…

Also hielt ich mich nicht lange dort auf, sondern wandte mich in Richtung Südwesten und traf dann auf die bereits gestern erwähnte Bucht Ría de San Vicente. Bereits zu diesem Zeitpunkt fing es an, stark zu regnen; ich musste jetzt tatsächlich mein eher selten benutztes Regencape überziehen, um nicht völlig nass zu werden.

Um die andere Seite der Bucht und damit die Stadt zu erreichen, musste ich die mittelalterliche Bogenbrücke Puente de la Maza überqueren. Sie entstand im 15. Jahrhundert aus Stein über einer Vorgängerversion aus Holz, die schon im 6. Jahrhundert existierte. Mit 32 Arkaden und knapp 500 m Länge war sie zum Zeitpunkt des Baus eine der längsten Brücken des Königreichs. Im Volksmund heißt die Brücke auch Puente de los Deseos (deutsch Brücke der Wünsche), was sich auf eine Legende bezieht: Wenn man sich beim Überqueren der Brücke etwas wünscht und dabei kurz die Luft anhält, wird der Wunsch erfüllt. Leider wusste ich beim Überqueren noch nichts davon, sonst hätte ich mir mit Sicherheit deutlich besseres Wetter gewünscht… 😉

Die Stadt besitzt eine der schönsten Kulissen Kantabriens, heißt es in einem Reiseführer: Ein Mix aus Stränden, romantischem Hafen, historischer Altstadt und den im Winter und manchmal auch noch im Frühjahr schneebedeckten Gipfeln der Picos de Europa im Hintergrund. Bei „meinem“ Wetter heute sah das alles ein wenig anders aus, aber mit etwas Vorstellungskraft kann ich dies tatsächlich wohl bestätigen!

San Vicente de la Barquera ist eigentlich dreigeteilt: Auf der Ostseite der hübschen Bogenbrücke liegen die Strände (und der Campingplatz, siehe Foto). Ab der Brücke beginnt die Puebla Vieja, die Altstadt mit schönen Natursteinhäusern, schmalen Gassen, der Burg und der Pfarrkirche. Eine weitere Brücke, die Puente de la Barquera, führt schließlich zum Hafen, zum Leuchtturm und dem Santuario de la Barquera.

Ich schaffte es tatsächlich bis zum Leuchtturm, dann aber wurde der Regen so heftig und vor allem so dauerhaft, dass ich die Flucht ergriff und mich lieber noch etwas im Ortskern umsah. Glücklicherweise gab’s hier einige Arkaden, unter denen man sich in Ruhe ein paar Geschäfte anschauen konnte.

Diesen Laden behielt ich schon ’mal im Gedächtnis! Da ich inzwischen beschlossen hatte, auch morgen noch auf dem Campingplatz El Rosal zu bleiben (irgendwann musste der Regen doch ’mal aufhören…), nahm ich mir vor, hier ein paar ess- und trinkbare Mitbringsel einzukaufen.

Bei mäßigem Regen ging es gegen Mittag schließlich wieder zurück zum Wohnmobil. Ich war bis auf die Haut nass, als ich dort endlich eintraf! Wieder einmal musste ich den Rest des Tages im Wohnmobil verbringen. Zu tun gab’s allerdings genug, an Abwechslung fehlt es mir auch in solchen Situationen glücklicherweise nicht…

2 thoughts on “San Vicente de la Barquera”

  1. Hallo Wolfgang,
    das es so arg regnete kommt auf den Fotos gar nicht so doll rüber und einige interessante Motive hast du festgehalten und mit einem informativen Text untermalt. Das mit dem Wolfgang-Wetter wird sich noch ergeben 😉 Das ware ja gelacht !
    LG Roland

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