Ich bin heute in San Vicente de la Barquera und stehe auf dem schönen Campingplatz El Rosal direkt an einer Meeresbucht, im Mündungsbereich des Río Escudo. Auf der nur 35 km langen Strecke von meinem gestrigen (und auch vorgestrigen) Übernachtungsplatz in Puente San Miguel hatte ich allerdings noch einen kleinen Zwischenstopp eingelegt, um mir eine Besonderheit hier im Norden Spaniens anzuschauen, den Bosque de Secuoyas oder auch Redwood Forest genannt!

Er liegt im Monumento Natural Bosque de Secuoyas del Monte Cabezón und praktischerweise nur ein paar Hundert Meter von der Autobahn A8 entfernt. Ich parkte mein Wohnmobil auf dem ersten, etwas weiter entfernten Parkplatz, da der mehr Platz als der zweite bot. Nach einem kleinen Fußmarsch befand ich mich auch schon inmitten des hügeligen Waldgebiets und staunte über die mächtigen Bäume, die ich ja schon durch meine Besuche in den USA kannte.

Rot schimmernde Mammutbäume, die bis zu 40 m hoch werden und einen Umfang von bis zu 2 m haben können, sind hier zu sehen! Dies geht auf das Jahr 1940 zurück, als der Wald für die Holzgewinnung angelegt, aber dann doch nie abgeholzt wurde. Diverse Wald- und Rundwege ziehen sich durch das Gelände, einige Abschnitte verfügen über Stege und Holztreppen, um bequemer gehen zu können.

Nach dieser kleinen, aber sehr interessanten Exkursion setzte ich meine heute nur kurze Tagesetappe fort und erreichte noch am Vormittag San Vicente de la Barquera. Eigentlich hatte ich es auf einen großen Parkplatz direkt am Strand abgesehen, doch dort waren Übernachtungen verboten. Jedenfalls entnahm ich das einigen kaum zu übersehenden Hinweisschildern. Gleich nebenan befand sich allerdings der oben erwähnte Campingplatz, auf dem ich kurzerhand eincheckte. Eine Übernachtung kostete 26,80 EUR, nicht besonders preisgünstig, aber für die tolle Lage ganz ok! Mit den bisherigen Übernachtungskosten lag ich sowieso noch weit unter dem „angepeilten“ Durchschnittspreis.

Ein junger Mann, der gut englisch sprach, bot mir an, mich zunächst auf dem Platz umzuschauen und mir einen Stellplatz auszusuchen, was ich auch tat! Ich nahm mir viel Zeit und entdeckte schließlich eine geeignete Parzelle direkt am Rand der Steilküste mit perfektem Blick auf die Bucht und den gegenüber liegenden Ort.

Nach einigem Hin- und Herrangieren stand das Wohnmobil kurze Zeit später an Ort und Stelle, und ich genoss den Rest des Tages auf dem Campingplatz. Das Wetter war heute leider wieder sehr wechselhaft, ’mal ein bisschen Sonne, häufig aber auch Regen und teilweise recht windig. Die eigentliche Erkundung des Orts nahm ich mir daher erst für morgen vor.

Nach dem Mittagessen und einem kleinen Schläfchen unternahm ich einen langen Spaziergang, vor allem zum Strand, vor ich eine Weile lang ein paar Surfern zusah. Auf dem Rückweg fing es plötzlich an, heftig zu regnen; klatschnass erreichte ich ca. 15 Minuten später das Wohnmobil! Nach dem Abendessen schaute ich mir auf Netflix die zweite Folge der Western-Miniserie Godless (mit Jeff Daniels und Michelle Dockery) an; recht spannend, fand ich.

2 thoughts on “Im spanischen Redwood Forest”

  1. Hallo Wolfgang,
    bei diesem Bericht erinnerte ich mich an unserem Besuch 1992 im Sequioa-NP, welcher uns damals einfach sprachlos machte angesichts der riesigen Mammutbäume dort. Ich habe ja einige Fotos mit Annemarie oder mir wo sie vor den Bäumen steht und besonders vor „General Sherman“. Daran ist das Größenverhältnis ja gut zu bestaunen auch wenn es nur ein Bild ist. Aber auch bei uns gibt es in der Nähe von Weinheim im Exotenwald (muss ich mal hin) oder auf dem Heidelberger Königsstuhl (auch noch nicht dort gewesen) die Möglichkeit einigermaßen schöne Exemplare dieser Art zu bestaunen.
    VG Roland

    1. Danke für deinen Beitrag, Roland. Inzwischen habe ich auch gelernt, dass es tatsächlich so einige Fleckchen in Europa gibt, wo man diese mächtigen Bäume antreffen kann, meist als Parkbäume!

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