Nachdem ich in den letzten drei Tagen mit Binz, Putbus und Ralswiek sowie den Ortsteilen Lauterbach und Prora einige der südlichen und östlichen Regionen von Rügen erkundet hatte, geht’s heute in den westlichen Teil der größten Insel Deutschlands. Deshalb habe ich den Wohnmobilstellplatz in Bergen auf Rügen heute früh auch verlassen und bin nach Mursewiek gefahren, genauer gesagt zum Erlebnis-Bauernhof Kliewe, wo es auf einer großen Wiese einige Wohnmobilstellplätze geben sollte.

Mursewiek ist ein Ortsteil der Gemeinde Ummanz, die zum größten Teil auf der gleichnamigen Insel liegt, aber auch auf dem ihr gegenüberliegenden Gebiet auf der Insel Rügen.

Nach einer recht kurzen Fahrt von Bergen bis hierher meldete ich mich an der Rezeption des Bauernhofs an. Wie immer wurde ich auch hier sehr freundlich begrüßt! „Klar, sehr gern, Stellplatz auf der Wiese kein Problem, kostet 15 Euro pro Nacht. Momentan steht sowieso niemand dort, am Nachmittag könnten eventuell noch zwei Wohnmobile dazukommen“. Laut meiner Camping-App gibt’s dort nur drei Stellplätze. Die Wiese ist aber so groß, dass dort meiner Ansicht nach mindestens zehn Camper stehen könnten, und man würde noch immer deutlich weiter auseinander stehen als auf einem „normalen“ Wohnmobilstellplatz!

Hier gefiel es mir richtig gut! Ich wählte mir eine schöne Stelle auf der Wiese aus, durch die ich praktisch direkt am Wasser des Varbelitzer Boddens stand, offenbar ein Paradies für Wasservögel…

Überhaupt gab’s um den Bauernhof herum, der unter anderem auch ein Geflügelhof ist, sehr viel zu sehen und zu entdecken.

Ich richtete mich gemütlich ein und erledigte zunächst ’mal einige „Büroarbeiten“ und Telefonate. Ich habe heute nämlich Geburtstag, und da wollten natürlich so einige aus der Familie, Freunde und Bekannte unbedingt ihre Glückwünsche loswerden. Einen Geburtstagskuchen hatte ich mir vor ein paar Tagen ja schon selbst gebacken… 😉

Danach war es Zeit für das Mittagessen (Leberkäse, Nudelsalat, Joghurt) und ein kurzes Schläfchen. Um etwa 13 Uhr ging es dann aber endlich „on the road“, mit dem Rad, versteht sich! Natürlich wollte ich dabei die Insel Ummanz, immerhin die fünftgrößte deutsche Ostseeinsel, erkunden, möglichst sogar einmal komplett umrunden. Die auf die Insel führende, 250 m lange Brücke war schon nach einer Minute erreicht, gegenüber liegt der kleine Hafen im Ortsteil Waase.

Dort wollte ich kurz in die Sankt-Marien-Kirche, die einzige Kirche der Insel, hineinschauen, wo es einen ganz besonders wertvollen Flügelaltar geben sollte, aber dort hieß es leider „Montags geschlossen“! Doof! Hätte ich eigentlich wissen können!

Dann bog ich links ab und fuhr zunächst bis zur äußersten Südwestspitze der Insel. Auf dem Weg dorthin wollte ich das bekannte Café Zuckerkuss besuchen, das aber ebenfalls montags geschlossen hatte . Na, das fing ja wirklich gut an! Aber faulenzende Kühe und versteckte Reetdachhäuser sind ja auch ganz nett anzuschauen, oder…? 😉

Etwas überrascht war ich, als ich dort plötzlich die schon vertrauten Silhouetten der Rügenbrücke und von Stralsund entdeckte; so ähnlich sah es auch vor einigen Tagen aus, als ich während einer kleinen Radtour von dort aus bis nach Altefähr gefahren war.

Ich habe es tatsächlich geschafft, die Insel komplett zu umrunden, allerdings hatte ich mir davon wohl etwas zu viel versprochen. Man kam eigentlich nur recht selten direkt ans Wasser (so wie auf den beiden folgenden Fotos) und die kleineren (Feld-)Wege waren immer mit Betonplatten bebaut, auf denen das Radfahren eine ziemliche Tortur darstellte. Den Abstecher zu einer Kranich-Beobachtungsstation hätte ich mir eigentlich sparen können; auch dort hieß es „tote Hose“! Aber dennoch, eine schöne Radtour, zumal bei ganz passablem Wetter, war es trotzdem!

Nach meiner Rückkehr entschloss ich mich, meine Kaffeepause im Café des Bauernhofs zu verbringen; hat sich gelohnt, wie man an diesem leckeren Stück Stachelbeertorte sehen kann…

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich ganz gemütlich „auf der Wiese“! Später kam ein weiterer Camper dazu. Sein Stromkabel war für die Entfernung zur einzigen Stromsäule viel zu kurz, daher bot ich ihm an, es an meine Kabeltrommel anzuschließen, die ja über drei zusätzlich Steckdosen verfügte. Das nahm er natürlich dankend an; dadurch ergab sich ein nettes Gespräch über alles Mögliche. Abends gab’s noch einen sehr langen Video Chat mit meinen Leuten, dazu ein paar Gläschen „Geburtstagswein“, was zur Folge hatte, dass ich heute ’mal recht früh schlafen ging!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert