Am letzten Tag meines Aufenthalts auf Fehmarn habe ich natürlich auch wieder eine Fahrradtour gemacht; nach den bereits durchgeführten in den beiden Tagen zuvor fehlte mit jetzt nur noch der Westen der Insel.

Auch heute war es wieder sehr heiß, deshalb beeilte ich mich mit dem Frühstück; auf dem Rad ist die Hitze wegen des Fahrtwinds deutlich besser auszuhalten, finde ich!

Ich hatte mich bei der Planung des Streckenverlaufs an vier Etappenzielen orientiert: dem Leuchtturm Flügge, dem Vogelschutzgebiet Wallnau, dem Jimi-Hendrix-Gedenkstein und Deutschlands kleinstem Flugplatz Fehmarn-Neujellingsdorf.

Der erste Teil der Tour führte mich durch überwiegend landwirtschaftlich geprägte Gebiete, bis ich nach etwa 40 Minuten die Orther Bucht im Südwesten erreichte.

Die folgenden fünf Fotos entstanden etwas südlich von bzw. in Lemkenhafen. Mit dem starken Zoomobjektiv meiner Kamera konnte ich von hier aus sogar schon meines erstes Zwischenziel, den Leuchtturm Flügge, einfangen!

Danach ging es, immer an der Küste entlang, bis zum hübschen Ort Orth (der musste sein ;-), wo ich mich etwas genauer im kleinen Sportboothafen umschaute! Hier war es wirklich wunderschön, und ich freute mich einmal mehr, bei so tollem Wetter mit dem Rad unterwegs sein zu dürfen!

Die restliche Strecke bis zum Leuchtturm war überraschend abwechslungsreich; entsprechend oft hielt ich an, um Fotos zu machen!

Der Leuchtturm Flügge ist ein beliebtes Ausflugsziel auf der Insel, und so wunderte ich mich natürlich nicht, dort auf viele Besucher zu treffen. An einem kleinen Kiosk gab’s allerlei Leckeres zu essen und zu trinken.

Der achteckige Backsteinturm, der es 2013 sogar auf eine Briefmarke „geschafft“ hat, kann natürlich auch besichtigt werden; von oben hat man einen tollen Ausblick auf die Fehmarnsundbrücke, nach Heiligenhafen und Großenbrode und sogar bis zur anderen Seite der Insel, nach Staberhuk.

Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es weiter zum nächsten Teilziel.

Etwas nördlich von Flügge traf ich auf den bekannten Jimi-Hendrix-Gedenkstein. An dieser Stelle fand vom 4. bis zum 6. September 1970 das legendäre und völlig chaotisch verlaufene Love-And-Peace-Festival statt, Hendrix‘ letzter Festival-Auftritt! Schon wenige Tage später, am 18. September, wurde er morgens bewusstlos aufgefunden und verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus mit der offiziellen Todesursache „Tod durch Ersticken“. Er war an seinem Erbrochenem erstickt und hatte vorher reichlich Alkohol und Schlaftabletten konsumiert.

Ich hatte mir heute beim Frühstück den Artikel auf Wikipedia zu diesem Festival durchgelesen. Ich war damals zwar schon 18 Jahre alt, aber ich habe eigentlich keine Erinnerungen mehr an irgendwelche Einzelheiten! Umso erstaunter war ich, was es da alles zu lesen gab. Und vor allem, wie chaotisch es damals tatsächlich zuging.

Welch ein krasser Unterschied zu diesem einfachen Gedenkstein, der hier ohne weiteren „Schnickschnack“ am Strand steht; ich war hier völlig allein!

Mein nächstes Ziel war das Vogelschutzgebiet Wallnau. Das fast 300 Hektar große Gebiet wurde 1977 eingerichtet und gilt als bedeutendes Schutzgebiet für ziehende Vögel. Leider war die Zufahrt, die ich mir ausgesucht hatte und von der aus man große Teile des Gebietes gut hätte einsehen können, gesperrt. Daher gab’s leider kaum Gelegenheit für schöne Fotos. Auf einer nördlich verlaufenden Strecke umfuhr ich das Gebiet bis zum Info-Zentrum des NABU, wo ich eine kleine Kaffeepause einlegte. Ich sah mir einen Teil der Ausstellung an, den Besuch des NABU-Wasservogelreservats und die eigentliche Ausstellung „verkniff“ ich mir allerdings, da ich die 10 Euro für den Eintritt einfach für zu teuer empfand! Jetzt, da ich diesen Bericht schreibe, ärgere ich mich allerdings doch ein wenig über diese Entscheidung… 😉

Nun führte mich meine Route wieder landeinwärts; über Petersdorf und Lemkendorf erreichte ich mein letztes Ziel für heute, den kleinen Flugplatz Fehmarn-Neujellingsdorf.

Offiziell handelt es sich dabei um einen Sonderlandeplatz für Sportflugzeuge, der aus nichts als einer 590 m langen Start- und Landebahn auf einer Wiese und einem alten Wohnwagen, der als „Tower“ dient, besteht. Ich wusste von dieser kleinen „Attraktion“ durch die schon vorgestern erwähnte Dokumentation über Fehmarn aus der WDR-Reihe Wunderschön!. Die Moderatorin Andrea Grießmann war damals auch hier, hat mit dem Chefpiloten und Flugplatzhalter Klaus Skerra gesprochen und mit ihm einen Rundflug über die Insel unternommen! Das Fehmarner Original, ein echt sympathischer Typ, ist immer zu einem kleinen Schwätzchen bereit, so auch dieses Mal. Inzwischen fliegt er selbst nicht mehr so häufig; seine Tochter und sein Sohn haben mittlerweile den Großteil der Rundflüge übernommen. Sie haben wohl auch „Kerosin im Blut“… 😉

Über den kleinen Ort Landkirchen, der über eine hübsche Kirche verfügt, und Burg, wo ich noch ein paar Kleinigkeiten in einem Supermarkt einkaufte, ging es schließlich zurück nach Burgstaaken und zum Wohnmobil.

Alles in allem war dies wieder einmal eine wunderschöne Fahrradtour, allerdings freute ich mich nun auch auf meinen wohlverdienten „Feierabend“, denn den gesamten Tag so von der Sonne „durchgebacken“ zu werden, macht natürlich müde! Und sehr durstig… 😉

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