Ich habe mich inzwischen entschieden, auf dem Wohnmobilparkplatz in Burgstaaken, einem Ortsteil von Fehmarn, zu bleiben, denn von hier aus konnte ich eigentlich jeden Punkt der Insel bequem mit dem Fahrrad erreichen.

Heute standen auch wieder zwei Fahrradtouren auf dem Programm; die erste diente dazu, das nahegelegene Burg auf Fehmarn etwas näher kennenzulernen, die zweite führte mich am Nachmittag in den Nordosten der Insel, bis zum Fährhafen Puttgarden und wieder zurück.

Es war auch heute wieder extrem heiß, obwohl sich der Himmel am Nachmittag etwas bewölkte. Das Thermometer zeigte bereits 24° an, als ich um 07:30 Uhr aufstand! Gut, dass die hohen Temperaturen auf dem Fahrrad viel besser auszuhalten sind! Also trödelte ich nicht lange herum, machte mir ein schnelles Frühstück (Schoko-Müsli mit Milch) und war kurze Zeit später schon mit meinem bewährten „Drahtesel“ unterwegs.

Ich fuhr zuerst durch den kleinen Hafen, wo um diese Zeit noch nicht besonders viel Betrieb herrschte, und später auf einem Rad- und Fußgängerweg etwas westlich von Burg in Richtung Norden, bis ich die L209 erreichte, die Haupteinfallstraße in die Stadt aus westlicher Richtung.

Ich war überrascht, wieviele Läden es hier gab! Alle gängigen Supermarktketten waren vertreten, Burger-Läden, Getränkehandel, alles reichlich und riesig! Hier wird einem schnell klar, dass dies nicht alles für die knapp 6.000 Einwohner des Ortes gedacht ist, sondern für die vielen Touristen, die hier Jahr für Jahr „einfallen“. Allein Burg verzeichnet jährlich schon knapp 50.000 Übernachtungen!

Danach fuhr ich direkt ins Zentrum des Ortes. Ich stellte das Fahrrad ab und sah mich etwas um. Einen besonderen Blickfang bilden das 1901 erbaute Rathaus sowie der gleich nebenan liegende, langgestreckte Marktplatz mit seinem ziemlich holprigen Kopfsteinpflaster.

Auch die riesige Kirche Sankt Nikolai ist durchaus sehenswert; einen Blick in das Innere konnte ich wegen verschlossener Türen allerdings nicht werfen.

Nach einer Weile fuhr ich schließlich wieder zurück nach Burgstaaken und zum Wohnmobil; es wurde Zeit für eine Mittagspause. Ich setzte mich auf eine Bank, schaute dem Treiben im Hafen zu und genoss einen leckeren Salat mit Hähnchenstreifen.

Nach einer kleinen Ruhepause startete ich zu meiner zweiten Tour, die mich zunächst wieder nach Osten führte. Das nächste Foto entstand bereits ausserhalb von Burg und zeigt noch einmal die oben bereits erwähnte Kirche.

Das blaue Kreuz auf dem folgenden Foto steht beispielhaft für viele weitere, die ich während meiner Fahrradtouren auf der Insel an Gebäuden, in Vorgärten, an Briefkästen, an Straßenrändern und Weidezäunen schon gesehen hatte. Sie symbolisieren den Protest der Inselbewohner gegen den Fehmarnbelttunnel, dessen Baubeginn für 2020 vorgesehen ist.

Mein erstes Teilziel war wieder das bereits gestern besuchte Allee-Café in Katharinenhof. Das ist nämlich unter anderm auch wegen seiner leckeren Windbeutel berühmt, die in allerlei Variationen angeboten werden. Der Biergarten war sehr gut besucht, bei dem schönen Wetter kein Wunder! Ich war froh, überhaupt noch einen Platz abzubekommen. Ich entschied mich für frische Erdbeeren, dazu natürlich einen Cappuccino. Lecker… 😉

Nach der Kaffeepause ging es weiter nach Osten bis zur Küste und ab dort nach Norden, immer möglichst nah am Meer entlang.

Jetzt braute sich etwas zusammen, was gar nicht gut aussah! Es war zwar sehr windig, aber weiterhin warm. Glücklicherweise blieb es aber tatsächlich bei einigen wenigen Regentropfen, danach ließ der Wind wieder nach…

Anstelle weiterer Windbeutel gab’s nun jede Menge Windräder, aber ohne Erdbeeren! Die meisten Exemplare tragen die allseits bekannten „grünen Ringelsocken“, damit sind die grünen Farbabstufungen gemeint.

In der kleinen Ortschaft Presen fuhr ich an dem Ferienhof vorbei, der in der Dokumentation über Fehmarn aus der WDR-Reihe Wunderschön! eine Rolle spielte. Die Moderatorin Andrea Grießmann hatte dort mit ihren beiden Söhnen ein paar Tage gewohnt; von dort aus starteten sie alle ihre Unternehmungen.

Die folgenden Fotos zeigen, dass ich mich nun meinen letzten Etappenziel für heute näherte, dem Fährhafen Puttgarden.

Dort schaute ich mich sehr ausgiebig um. Ich war früher schon häufiger hier, aber dann natürlich immer auf der Durchreise, also mit dem PKW und ohne nennenswerten Aufenthalt. Jetzt aber hatte ich genügend Zeit, mir alles in Ruhe anzuschauen. Vor allem den 2005 eröffneten, riesigen Bordershop, ein schwimmendes Einkaufszentrum, das selbst wie eine Fähre anmutet.

Was es dort auf vier Etagen alles zu sehen und natürlich zu kaufen gab, verschlug mir regelrecht die Sprache! Mein Erstaunen darüber wurde höchstens noch getoppt durch die unfassbar großen Warenmengen, die die Menschen dort wegschleppten! Dabei handelt es sich zum Großteil um Kunden aus dem skandinavischen Raum, die mit PKW und oft auch mit Anhänger per Fähre hier eintreffen, groß einkaufen und gleich wieder zurückfahren! Für sie scheinen sich die Preise wohl zu lohnen… 😉

Nach einer Weile trat ich den Rückweg an und traf am späten Nachmittag wieder in Burg ein. Dort holte ich schnell noch etwas Bargeld an einem Automaten, bevor ich wieder nach Burgstaaken zurückkehrte. Den restlichen Tag verbrachte ich in oder am Wohnmobil.

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