Heute wollte ich den Schlossgarten noch einmal etwas näher unter die Lupe nehmen und mich danach auch auf der Schlossinsel und im Burggarten umschauen. Dann sollte es in die Schweriner Innenstadt gehen. Ich entschied mich, dafür wieder mein Fahrrad zu nutzen. Das Wetter hat mich auch heute nicht im Stich gelassen, erst am späten Nachmittag wurde es etwas diesig, mit leichten Schleierwölkchen. Die Temperaturen erreichten sogar die 14-Grad-Marke, also sehr kuschlig… 😉

Der Schlossgarten und die daneben liegende Schwimmende Wiese, die eigens für die Bundesgartenschau 2009 angelegt wurde, sind einen Besuch auf jeden Fall wert, fand ich!

Der Garten erstreckt sich vom Schweriner See und dem Burgsee im Norden bis zum Faulen See im Süden. Zentral gelegen ist der in einer Blickachse zum Schloss befindliche Kreuzkanal.

Über eine Brücke ging es vom Schlossgarten auf die Schlossinsel und damit in den Burggarten; seine Gestaltung orientierte sich damals am Stand des Jahres 1857. Zentraler Mittelpunkt war die Orangerie des Schlosses. Auch hier gab es für mich wieder jede Menge schöner Fotomotive, obwohl das Schloss in seiner Gesamtheit aus dieser kurzen Distanz natürlich etwas schwerer zu fotografieren war.

Einige Reiseführer behaupten ernsthaft, das Schloss besäße 365 Türme – für jeden Tag des Jahres einen! Das ist natürlich blanker Unsinn; es sind genau 15 Türme. Der Hauptturm, zu erkennen an der goldenen Wetterfahne, ist immerhin stolze 75 Meter hoch!

Rechts vom Hauptturm fällt besonders der markante Fassadenschmuck aus roten Terrakottaplatten auf.

Selbstverständlich trifft man hier auch auf diverse Denkmäler und Statuen; die beiden Fotos zeigen Herkules und den Stier von Kreta sowie eine der beiden Schwebenden Viktorien (Friedensengel).

Nun fuhr ich über die zweite der beiden Schlossbrücken in die Stadt. Zuerst ging es am Bahnhof vorbei zu einem Parkplatz, auf dem auch Wohnmobile stehen dürfen. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich mich nach einer Alternative zu meinem jetzigen Übernachtungsplatz umsehen wollte. Hier standen zu dieser Zeit vier Wohnmobile, es war aber noch Platz für mindestens ebenso viele! Mit 9,60 EUR für 24 Stunden würde ich hier auf jeden Fall besser wegkommen als mit den 16 EUR auf dem Parkplatz Am Jägerweg. Mal schauen…

Ganz in der Nähe lag der Pfaffenteich, den ich kurze Zeit später einmal komplett umrundete! Mit einer Fläche von ca. 12 ha ist es eigentlich schon ein kleiner See; er entstand wahrscheinlich bereits nach der Stadtgründung im 12. Jahrhundert durch Aufschüttung eines Damms an seinem Nordende. Hier gefiel es mir wirklich sehr gut; das langgestreckte Gewässer sowie die hübschen Häuserfassaden zu beiden Seiten erinnerten mich sofort an die Hamburger Binnenalster! Und tatsächlich – genauso nennt man den Schweriner Pfaffenteich nämlich sehr oft, wie ich erst im Nachhinein erfahren habe!

Als nächstes sah ich mir die Innenstadt etwas genauer an. Ich fuhr zum Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis und zum Domplatz und schaute mir die Kirche auch von innen an.

Da die Altstadt und die Fußgängerzonen auch noch auf meinem Programm für morgen standen, machte ich jetzt nur noch ein paar wenige Fotos und „schlenderte“ (soweit man das mit einem Fahrrad überhaupt kann) so langsam wieder in Richtung Parkplatz und Wohnmobil.

Dort angekommen, war zunächst ’mal eine „amtliche“ Mittagspause angesagt; ich ließ ein paar Würstchen mit Nudelsalat schmecken und machte danach ein kleines Nickerchen. Etwa 15 Minuten später wurde ich etwas unsanft geweckt; der Lärm einer Bohrmaschine und laute Gespräche kamen offenbar aus unmittelbarer Nähe. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich, dass Mitarbeiter der Stadtwerke gerade dabei waren, eine der Stromsäulen, die sich direkt vor meinem Wohnmobil befand, in Betrieb zu nehmen! Ich hatte nämlich schon bei meiner Ankunft vor zwei Tagen bemerkt, dass hier zwar einige davon „herumstanden“, aber nicht nutzbar waren. Ob die Erhöhung von 8 auf 16 Euro pro Nacht unter anderem damit zusammenhing? Immerhin würde man den Strom ja sowieso noch extra und nach Verbrauch bezahlen müssen…

Gegen Abend machte ich noch einen kurzen Spaziergang in der Umgebung, machte mir dann etwas zu essen und schaute später eine weitere Folge von „Ewige Helden“, bevor es dann schließlich zu Bett ging.

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