Meine letzte Station vor Erreichen der Großstadt A Coruña im äußersten Nordwesten Spaniens heißt Valdiviño, mit ca. 7.000 Einwohnern eine eher beschauliche Stadt, die allerdings über einen schönen und auch bei Surfern beliebten Strand verfügt. An der direkt angrenzenden Laguna de A Frouxeira drehte Roman-Polanski übrigens die Außenszenen seines Films Der Tod und das Mädchen mit Sigourney Weaver und Ben Kingsley in den Hauptrollen.

Meine Fahrt von Cedeira, meinem letzten Übernachtungsort, hierher dauerte nur etwa 30 Minuten. Zur Abwechslung war wieder einmal ein Campingplatz angesagt; mit dem Camping A Lagoa, praktisch direkt am Stand gelegen, hatte ich eine sehr gute Wahl getroffen!

Ich wurde sehr freundlich vom Betreiber begrüßt, durfte mir einen beliebigen Stellplatz auswählen und befand die sanitären Anlagen (nach einem kleinen Inspektionsrundgang) für „allererste Sahne“! Ich wählte mir einen Platz im vorderen Bereich aus (siehe Foto).

Neben mir stand ein deutscher PKW aus Solingen; dazu gehören vier junge Männer (alle ca. 20 Jahre alt), die hauptsächlich zum Surfen hierher gekommen waren. Sie hatten neben dem Fahrzeug zwei kleine Zelte aufgebaut und bereiteten offenbar gerade ihr Frühstück vor.

Nachdem ich mich eingerichtet und Strom angeschlossen hatte, unternahm ich einen kleinen Spaziergang hinüber zum Strand Playa de Frouxeira, der wirklich riesig war, und in das vorgelagerte Dünengebiet.

Da der Himmel wieder ’mal komplett bedeckt war, ließ ich mir mit meiner Radtour jede Menge Zeit und wartete erst einmal die Mittagspause ab, danach ging es dann aber endlich auf’s Fahrrad! Nicht, dass ich jetzt strahlenden Sonnenschein erwartet hätte, aber wenigstens blieb es für den Rest des Tages trocken!

Die ersten Stationen machte ich wieder am imposanten Strand, der eigentlich aus drei verschiedenen Abschnitten (mit unterschiedlichem Namen) bestand. Es war zwar nicht besonders windig, dennoch gab es eine schöne Brandung…

Später wandte ich mich nach Süden, fuhr an der Lagune entlang und auch durch ein kleines, aber sehr hübsches Waldstück, in dem man herrlich Radfahren konnte! Von Menschen auch hier wieder (wie üblich) keine Spur!

Später besuchte ich natürlich auch den Ort, erkundete einige der größeren Straßen, fand aber nichts, was sich hier zu zeigen gelohnt hätte. Danach ging es noch einmal an den Strand.

Die Lagune von Frouxeira mit ihrem 3,5 km langen Strand und ihren Dünen ist ein wichtiges Ökosystem; sie ist Rastzone zahlreicher Zugvögel und Brutgebiet verschiedener Vogelarten.

Nach meiner Rückkehr zum Wohnmobil war es gerade Zeit für ein erfrischendes Feierabend-Bier! Da ich noch genügend Vorräte hatte, schnappte ich mir vier weitere (gekühlte) Dosen, ging zu den Jungs aus Solingen hinüber und lud sie zu einem Drink ein. Sie waren auch gerade erst von irgendeiner Unternehmung zurück (Surfen waren sie jedenfalls nicht, dazu war es nicht windig genug), und hielten sich vor ihren Zelten auf. Sie bedanken sich, und es entwickelte sich ein kurzes, aber nettes Gespräch. Sie hatten für diese Tour genau einen Monat Zeit und wollten ebenfalls die gesamte Küste Nordspaniens „abklappern“, allerdings im Gegensatz zu mir von West nach Ost. Sie sind deshalb, aus Frankreich kommend, sofort in einem „Rutsch“ zum westlichsten Punkt gefahren und stehen jetzt am Beginn ihrer Reise. Sehr sympathische und supernette Typen, die sich nicht zu jung dafür waren, sich mit einem „alten Zausel“ wie mir zu unterhalten! 😉

Nach dem Abendessen sah ich mir die letzten beiden Folgen der zweite Staffel von Fargo an; insgesamt sehr unterhaltsam, die erste Staffel hatte mir allerdings noch eine Spur besser gefallen…

2 thoughts on “Die Surferboys von Valdoviño”

  1. Hallo Wolfgang,
    die Fotos vom Strand bzw. von der Brandung zeigen mir das sich dort das Surfen bestimmt lohnt. Das mit dem Bier und der Jungs-Clique hast du gut gemacht. Ich denke das ich dasselbe getan hätte 🙂
    LG Roland

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