Menno, heute morgen hab’ ich doch tatsächlich so richtig verschlafen! Ich kann mich gar nicht erinnern, ob mein Wecker überhaupt geklingelt hat, jedenfalls bin ich erst gegen 9 Uhr aufgestanden und war dementsprechend erst kurz vor 11 Uhr in der Stadt!

Für heute wollte ich Amsterdam zu Fuß erkunden (die Radtour ist morgen dran) und mir vor allem das berühmte Reichsmuseum ansehen. Das passte auch ganz gut, denn das Wetter war heute ziemlich mies! Der Himmel war den ganzen Tag bedeckt, von Sonne keine Spur! Zeitweise hat‘s auch leicht geregnet, das war allerdings kein großes Problem, weil ich mich ja jederzeit irgendwo unterstellen oder in Shops herumstöbern konnte. Leider hab’ ich wegen des schlechten Wetters auch kaum Fotos im Freien machen können (oder besser gesagt: wollen)…

Als erstes sah ich mir allerdings den Hauptbahnhof etwas genauer an, dieses Mal aber vor allem von innen. Der etwas vorstehende Haupteingang mit den zwei markanten Glockentürmen wurde als eine Art Stadttor entworfen; die Reisenden sollten nach ihrer Ankunft den Eindruck gewinnen, die Stadt durch ein großes Tor zu betreten. Innen beeindruckte mich die hohe Eingangshalle mit den wuchtigen Säulen und Bögen sowie die hübsch verzierte Decke.

Außerdem steht dort ein Klavier, genauer gesagt, ein richtig schöner schwarzer Flügel! Jeder, der Lust hat, darf dort Platz nehmen und seine Fertigkeiten zum Besten geben. Ein super Idee, finde ich…

Nachdem ich mir alles angesehen hatte, lief ich zum etwa 3 km entfernten Rijksmuseum.

Trotz des schlechten Wetters traf ich auf dem riesigen Museumplein (Museumsplatz) sehr viele Besucher an, vor allem Schulklassen, die sich ebenfalls das Museum anschauen wollten (oder besser gesagt: sollten). Vor dem Eingang wurde vor einigen Jahren eine über 2 Meter hohe, aus Buchstaben bestehende Konstruktion installiert, die den neuen Slogan Amsterdams repräsentiert: „I amsterdam“. Das „I“ und das „am“ sind rot bemalt, alle anderen Buchstaben weiß. Das 24 Meter breite Symbol ist inzwischen zu einem beliebten Fotomotiv geworden; ich habe noch niemals so viele selfie sticks an einem Ort versammelt gesehen! Natürlich werden auch jede Menge Gruppenfotos gemacht, aber die (vor allem jungen) Leute klettern natürlich auch auf den Buchstaben herum, um ganz besondere Fotos von sich machen zu lassen.

Im großzügigen und lichtdurchfluteten Eingangsbereich befinden sich neben den Ticketschaltern, Garderoben, Schließfächern und Toiletten auch ein großer Souvenir- und Buchladen im Untergeschoss und ein Restaurant im Erdgeschoss.

Das niederländische Nationalmuseum widmet sich den Künsten, dem Handwerk und der Geschichte und beherbergt eine große Sammlung der Malerei; insgesamt werden mehr als 8.000 Exponate zur Schau gestellt und jährlich kommen etwa 2,2 Millionen Besucher hierher.

Highlight der gesamten Sammlung ist wohl ohne Frage das berühmte Gemälde Die Nachtwache des holländischen Malers Rembrandt aus dem Jahr 1642. Der Raum, in dem dieses Bild präsentiert wird, ist dementsprechend von morgens bis abends immer gut gefüllt.

Es gibt schier unendlich viele Gemälde zu bestaunen, aber natürlich werden auch viele andere Arten von Exponaten ausgestellt, die es lohnt, anzuschauen. Ich habe heute mehrere Stunden im Museum verbracht, viel länger, als ich eigentlich eingeplant hatte…

Auch eine Bibliothek ist vorhanden. Die Rijksmuseum Research Library ist die größte öffentliche Forschungsbibliothek zum Thema Kunstgeschichte in den Niederlanden.

Nachdem ich die Rundgänge in den verschiedenen Gebäuden wenigstens einigermaßen absolviert hatte, verließ ich das Museum und ging wieder zurück zum Hauptbahnhof, allerdings auf einer anderen Strecke. Ich wollte es später gar nicht glauben, aber heute bin ich tatsächlich fast 18 km zu Fuß durch die Stadt „gelatscht“! Diese Tatsache erklärt allerdings, warum meine Füße sich anfühlen, als ob ich zur Strafe für was auch immer 20 Stockhiebe auf die Fußsohlen bekommen hätte… 😉

Bevor ich mit der Fähre wieder Richtung Wohnmobil zurück fuhr, probierte ich im Bahnhof, weil sich dort die Gelegenheit bot, schnell noch eine der holländischen Spezialitäten aus, die man dort aus einem Automaten ziehen konnte: Frikandel! Das ist eine Art Fastfood, sieht aus wie ‘ne Wurst, der man die komplette Pelle geklaut hat. Schmeckte aber sehr lecker!

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