In der Nacht hatte es heftig geregnet; leider nieselte es immer noch, als ich heute Morgen aufstand. Mein Ziel für heute war Wilhelmshaven. Nach dem Frühstück machte ich aber zunächst einen kleinen Abstecher nach Ovelgönne, nur etwa 7 km von Brake entfernt. Dort parkte ich auf einem für Wohnmobile eingerichteten Parkplatz vor der Schule.

Ich fand einen sehr hübschen Ort vor, mit einer sehenswerten Hauptstraße. Interessant fand ich, dass an fast jedem der überwiegend weißen Häuser eine kleine Hinweistafel angebracht war, auf der die gesamte Geschichte des jeweiligen Gebäudes in Kurzform aufgeführt war, also, wann es gebaut wurde, wofür es früher diente, wer seine Besitzer waren usw.. Sehr informativ und unterhaltsam!

In der Breiten Straße findet man auch das Handwerksmuseum…

…und den alten Gasthof König von Griechenland. Die etwas merkwürdig erscheinende Bezeichnung trägt das Gasthaus schon seit 1844, seit einem Besuch von Prinz Otto von Bayern und seiner Gemahlin Amalie von Oldenburg; der wurde 12 Jahre vorher tatsächlich König von Griechenland, nachdem die Griechen sich von der Herrschaft der Türken befreit hatten!

Ovelgönne besaß im 16. Jahrhundert eine gewaltige Burg, unter anderem zum Schutz gegen die „bösen“ Friesen; von ihr ist heute leider nichts mehr zu sehen, abgesehen von Modellen und einem Teil des alten Burggrabens.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz entdeckte ich noch diese schöne Sonnenuhr (die heute absolut gar nichts zu tun hatte!) und ein „nasses“ Storchenpaar!

Ich verließ den Ort und fuhr ein weiteres Zwischenziel an, die Moorseer Mühle, etwas westlich von Nordenham gelegen. Ich traf auf eine sehr hübsche Anlage, die ich allerdings nur von außen betrachten konnte; sie öffnet leider erst Ende März!

Nun ging es weiter, an Nordenham vorbei, auf die Halbinsel Butjadingen und nach Fedderwardersiel, einem der vielen Ortsteile der Gemeinde Butjadingen. Die Halbinsel ist von drei Seiten von Gewässern umgeben; sie liegt zwischen der Jade mit dem Jadebusen und der Weser.

Fedderwardersiel kannte ich schon von einem Besuch vor sehr vielen Jahren, deshalb wollte ich mich hier einmal umschauen! Außer drei hübschen Fischerboote gab’s hier leider nichts Besonderes zu sehen. Der Platz am Hafen kam mir wie ausgestorben vor; hier regierte die oft zitierte „Tote Hose“, nicht zuletzt wohl auch wegen des schlechten Wetters.

Immerhin: Eine Scholle als Sitzplatz! Das sieht man nicht alle Tage… 😉

Nach einer kleinen Mittagspause und einigen Fotos fuhr ich direkt weiter zum für heute letzten Ziel, nach Wilhelmshaven. Die etwa 60 km lange Strecke führte einmal komplett um den Jadebusen herum.

Der Wohnmobilstellplatz Schleuseninsel bot jede Menge Platz, wie man auf dem Foto sehen kann; für eine Übernachtung wurden nur 10,- EUR fällig (ohne Strom).

Nach meiner Kaffeepause startete ich zu einer längeren Fahrradtour. Es war zwar ziemlich kalt, und es regnete ab und zu leicht, aber ich wollte natürlich den Ort etwas näher kennenlernen. Als erstes fuhr ich allerdings zum JadeWeserPort, einem erst 2012 in Betrieb genommenen Tiefwasserhafen, von dem ich schon viel gehört und gelesen hatte. Ich war etwas erstaunt, wie weit er von Wilhelmshaven entfernt war (ca. 15 km!). Leider hatte ich aber auch hier Pech: Das Info-Center, von dem ich mir einiges versprochen hatte, war leider ebenfalls noch bis Ende März geschlossen, und auf das Gelände des riesigen Containerterminals kam ich als „Normalsterblicher“ gar nicht erst ‘rauf! Das einzige, was ich zu sehen bekam, waren diese selbstfahrenden Container-Kräne; von großen Schiffen leider keine Spur!

Ok, dann eben nicht! So fuhr ich zurück in die Stadt und sah mich dort ausgiebig in der Hauptgeschäftsstraße (der Marktstraße) und in der Fußgängerzone um.

Schließlich ging es zurück in Richtung Schleuseninsel und über die ca. 160 m lange Kaiser-Wilhelm-Brücke. Die hübsche Drehbrücke, die heute als Wahrzeichen der Stadt gilt, hatte ich auch schon auf dem Hinweg überquert.


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