Nordstrand – das ist intakte Natur mit unzähligen Schafen auf großen Salzwiesen, in traumhafter Lage inmitten des Nationalparks Wattenmeer gelegen und an drei Seiten vom Meer umgeben. Langweilig wird’s hier nicht: Es gibt einige schöne Badestellen, man kann Wandern, Radfahren, Surfen, Angeln, Wattwandern oder Bootsfahrten und Kutschfahrten zu einer Hallig unternehmen. Und es gibt natürlich auch das „Nationalgetränk der Nordfriesen“, den berühmten Pharisäer, der hier 1872 durch Pastor Bleyer seinen Namen bekam. Kein Wunder, dass diese Halbinsel ein inzwischen sehr begehrter Urlaubsort geworden ist…

Nun, all diese Aktivitäten werde ich während meines Aufenthalts hier natürlich nicht austesten können, denn Nordstrand ist ja schließlich nur ein Zwischenstopp auf meiner zweiwöchigen Erkundungsreise an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste! Ich bin schon froh, dass ich heute eine herrlich erfrischende Fahrradtour unternehmen durfte, und das bei ganz akzeptablem Wetter!

Mein Tag begann heute um 7:30 Uhr. Nach dem Duschen im Wohnmobil (die Anlagen in den Sanitärräumen des Stellplatzes mussten wegen Corona noch geschlossen bleiben) holte ich mir zwei knackige Brötchen von der Rezeption und frühstückte dann erst ’mal in aller Ruhe. Dann startete ich zu meiner Tour, die mich entgegen dem Uhrzeigersinn einmal um die Halbinsel führen sollte.

Dieses vorwitzige Schäfchen schaffte es auf’s erste Foto des Tages! Offenbar hatte es in dieser besonderen Position eine deutlich bessere Sicht „auf die Dinge“… 😉

Über kleinere Wege erreichte ich den zuerst den Deich im Nordwesten von Nordstrand und das Holmer Siel. Von dort aus könnte man nun über den Damm in Grobrichtung Norden fahren, bis man wieder auf das Amsinck-Haus trifft, das ich ja vorgestern besucht hatte. Ich radelte hier allerdings nur bis zum Siel, schaute mich dort um und fuhr dann wieder in die entgegengesetzte Richtung.

Wie schon gestern in Dagebüll hatte ich auch heute wieder eine superschöne Sicht auf die vorgelagerten Halligen! Bis jetzt bin ich leider noch nicht in der Lage, jede von ihnen aus der Ferne zu erkennen und zu benennen; irgendwann muss ich das ’mal üben… 😉

Die Gemeinde Nordstrand ist übrigens auch für etwas anderes bekannt! Zunächst ’mal war ich ziemlich erstaunt darüber, dass es hier auf dieser relativ kleinen Halbinsel mit noch nicht ’mal 2.300 Einwohnern sage und schreibe 20 Ortsteile gibt! Und dass man hier im Norden der Republik eher pragmatisch denkt, beweisen auch deren Namen: Hier fährt man zum Beispiel durch Norden, Süden und Westen; Osten gibt’s eigenartigerweise nicht! Oder man besucht Oben (auch Unten fehlt!). Selbst England ist schnell erreicht, liegt aber nicht direkt am Deich! Apropos „Deich“: Es gibt auch Westerdeich, Osterdeich, Hamburgerdeich, Herrendeich, Mitteldeich, Moordeich und Langendeich. Dazu noch Norderhafen, Süderhafen und einige weitere. Ganz besonders toll fand ich Dreisprung!

Hier nähere ich mich gerade dem Ortsteil Norderhafen.

An der Westspitze der Halbinsel trifft man auf einen kleinen Hafen und auf den Fähranleger nach Pellworm.

Hier legte ich eine etwas längere Pause ein und „verdrückte“ mit Blick auf die vielen hübschen Fischerboote ein äußerst leckeres Matjesbrötchen!

Die Südseite ist offenbar das Paradies der Kite-Surfer; hier war mit Abstand am meisten los! Selbst den Schafen schien es hier am besten zu gefallen!

Weiter ging es dann Richtung Osten, wo ich im Ortsteil Süderhafen unter anderem eine hübsche Mühle vorfand.

Auf dem Rückweg besuchte ich noch einen interessanten Hofladen, wo ich tatsächlich sogar einen Fotomagneten von Nordstrand kaufen konnte. Danach ging es dann endgültig zurück zum Wohnmobilstellplatz. Insgesamt habe ich knapp 40 Kilometer zurückgelegt und war (mit Pausen) etwa fünf Stunden unterwegs. Eine lohnenswerte und sehr entspannte Tour; das Wetter hätte natürlich noch besser sein dürfen, aber ich konnte eigentlich ganz zufrieden sein.

Zum Abend gab’s Spaghetti mit Tomatensauce und Parmesankäse, dazu einen leckeren Rotwein! Hhm, anscheinend war mir heute irgendwie italienisch zumute! Und das hier, im „Hohen Norden“… 😉

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