Nach zwei Übernachtungen auf dem großen Parkplatz am Schloss Egeskov bei Kværndrup bin ich heute in Nyborg „gelandet“, der westlichsten Stadt der dänischen Insel Fünen. Interessanter als die Stadt selbst ist eigentlich ihre besondere Lage: Die ca. 17.000 Einwohner große Hafenstadt liegt direkt am Großen Belt und vor allem an der gewaltigen Storebæltsbroen (deutsch Großer-Belt-Brücke).

Die vier in einem meiner Stellplatzführer aufgeführten Wohnmobilplätze an der Marina gab’s leider nicht mehr, aus ihnen sind jetzt Behindertenparkplätze geworden! Aber am südlichen Ende des Areals gab es noch weitere Stellplätze. Die waren teilweise ’mal wieder von PKW blockiert, aber glücklicherweise nicht alle! Ich suchte mir den letzten (und damit besten) Platz aus und machte mich dann zu meiner Fahrradtour fertig. Die Bezahlung für den Platz erfolgte an einem Automaten im Gebäude des Hafenmeisters, wo sich auch Toiletten und Duschen befanden; eine Übernachtung kostete mich (umgerechnet) knapp unter 21 Euro.

Meine Tour führte mich zunächst am Sporthafen und an den Wohngebieten am Wasser entlang.

Danach ging es aus dem Ort hinaus, und ich konnte in der Ferne bereits die riesige Brücke erkennen, deren westliches Ende natürlich auch ein Ziel auf meiner Route war.

Über die mehr als 13 km lange Hängebrücke führt eine mautpflichtige Autobahn mit zwei Fahrspuren je Richtung und einer Eisenbahnverbindung. Im westlichen Teil zwischen Fünen und der Insel Sprogø liegen die Eisenbahn- und die Straßenbrücke getrennt parallel. Zwischen Sprogø und Seeland verläuft die Bahnstrecke aber nicht über die Brücke, sondern unter dem Meeresboden in einem Tunnel. Einen Fußweg gibt es nicht, nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer müssen die Bahn benutzen.

In ca. 12 Jahren sollen die Baukosten von 3,8 Milliarden Euro durch die Mautgebühr angeblich refinanziert sein; die Maut würde dann entfallen! Hmm… ich bezweifle, dass ich davon dann noch profitieren werde… 😉

Das Wetter war heute leider wieder einmal recht „zickig“; es ging ein ziemlich heftiger Wind, und hin und wieder wurde ich auch mit einem Regenguss „beglückt“! Ich hab’s genommen, wie es war; wenn man sich einmal aufgerafft hat, gewöhnt man sich schnell daran…

Später schaute ich mich im Ort genauer um, leider auch immer wieder bei Regen! Aufgrund irgendeiner Veranstaltung waren hier trotz des schlechten Wetters sehr viele Menschen unterwegs; die Cafés und Restaurant waren sogar in ihren Außenbereichen recht gut besucht.

Im 1170 erbauten Schloss Nyborg (dänisch Nyborg Slot) befindet sich heute ein Museum. Es können noch zwei Halbtürme und das Torhaus besichtigt werden. Vom ehemaligen Königspalast ist noch ein Trakt mit großem Festsaal erhalten, in drei Sälen wird Nyborgs Geschichte zur Zeit von Königin Margarethe I. und Christian III. dargestellt.

Von hier aus fuhr ich wieder zurück zur Marina und zum Wohnmobil, wo ich den Rest des Tages verbrachte. Nach einem Video-Chat mit meiner Schwägerin verbrachte ich den weiteren Abend ausnahmsweise ’mal vor dem Fernseher und schaute mir den Eurovision Song Contest, der in diesem Jahr in Rotterdam stattfand und bis fast 01:00 Uhr nachts andauerte! Schade, die Französin hat leider nicht gewonnen…

2 thoughts on “Nyborg und die Storebæltsbroen”

  1. Hallo Wolfgang,
    ich kann mir vorstellen das eine Wohnung in den Mehrfamilienhäuser auf dem Bild 3 nicht die schlechteste Investition wäre. Sie machen einen prima Eindruck. Tolle Fotos der Storebæltsbroen bei denen mir besonders das Bild 9 gefällt. Ein weiterer Bericht bei dem du mir bzw. uns Dänemark sehenswert näher bringst.
    LG Roland

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