Es war sehr gut, die Entscheidung über den Besuch von Schloss Egeskov auf heute Morgen zu verschieben. Im Gegensatz zu gestern fand ich nun, dass ich, wenn ich schon ’mal hier bin, alles versuchen sollte, um mir die Anlage anzuschauen, und dazu musste als Allererstes ’mal ein Covid-19-Schnelltest her! Ich recherchierte daher während des Frühstücks noch einmal, um eine entsprechende Möglichkeit zu finden. Da die meisten dazu passenden Treffer im Internet weder in der deutschen noch in der englischen Sprache vorlagen, gestaltete dies sich etwas schwierig, schließlich wurde ich aber doch fündig! In der Turnhalle in Kværndrup, einem nahegelegenen Ort, sollte eine Teststation existieren, die auch schon ab 8 Uhr öffnen sollte.

Tatsächlich hat dann alles reibungslos geklappt: Ich fuhr hin, fand schnell einen Parkplatz für’s Wohnmobil, ging zu Fuß zur Turnhalle und stellte mich in die Schlange der Wartenden. Nach etwa 20 Minuten war alles erledigt; der Test war kostenlos und das Ergebnis lag 20 Minuten später in Form einer SMS auf meinem Smartphone vor: negativ! Dazu verwies ein Link auf eine Internet-Seite, von der ich ein Testzertifikat herunterladen konnte; dieses musste ich nur noch am Haupteingang des Schlossareals vorzeigen und schon war ich vor Ort und hatte alle Zeit der Welt, mich in Ruhe umsehen zu können! Das Ticket kostete 199 DKK, umgerechnet also knapp 27 EUR. Nicht gerade ein „Schnapper“, aber im Nachhinein fand ich, dass der Preis gerechtfertigt war.

Ich hielt mich etliche Stunden in der Anlage auf, wanderte insgesamt etwa 4 km und freute mich, dass das Wetter im Lauf des Tages immer besser wurde, entgegen der Vorhersage von gestern. Es folgen nun einige Fotos von den verschiedenen Stationen, die ich hier besucht habe, beginnend mit der weitläufigen und sehr gepflegten Parkanlage. Nach Angaben der Eigentümer handelt es sich sogar um die größte historische Gartenanlage Dänemarks!

Abgesehen vom absoluten Highlight, dem Schloss Egeskov selbst, sowie den dazu gehörenden Gärten beherbergt die Anlage noch eine ganze Reihe von interessanten Museen und Ausstellungen; auf den Besucher warten hier

  • ein Oldtimer-Museum
  • das Falck-Museum (Falck ist der dänische Rettungsdienst)
  • eine Mode-Ausstellung
  • eine Mensch-und-Technik-Ausstellung
  • ein Kaufmanns-Museum
  • die Ahlefeldt-Galerie und
  • eine Camping- und Outdoor-Ausstellung.

Darüber hinaus gibt’s natürlich jede Menge „Spiel und Spaß“ für die gesamte Familie: Einen Waldspielplatz, Picknickplätze, einen Klettergarten, ein Labyrinth, die „Dracula Gruft“, eine Schwebebahn und vieles mehr! Selbstverständlich findet man auch Kiosks, Shops sowie ein Café. In der Sommersaison kann man sogar prall gefüllte Picknickkörbe kaufen und es sich irgendwo in der wunderschönen Anlage bequem machen!

Hier ein paar Eindrücke vom Oldtimer-Museum…

…vom Kaufmanns-Museum…

…vom Falck-Museum (das mich ganz besonders beeindruckt hat)…

…sowie von der Camping-Ausstellung! Auch hier gab es viel Nostalgisches und Kurioses zu entdecken!

Dann wurde es höchste Zeit für eine kleine Verschnaufpause bei einem typisch dänischen Hot Dog sowie einem Bier.

Nun wandte ich mich aber dem Schloss selbst zu. Das mittelalterlich geprägte Bauwerk wurde 1554 vollendet und wandelte sich im Lauf seiner Geschichte von einer äußerlich spätgotischen, innen aber schon im Stil der Renaissance gestalteten Wasserburg zu einem wohnlichen Landschloss.

Es gibt insgesamt 66 Zimmer im Schloss, aber nicht alle sind zugänglich. Man kann das Jagdzimmer, in dem Graf Ahlefeldt-Laurvig-Bille sein Arbeitszimmer hatte, das gelbe Wohnzimmer, den Rittersaal und die anliegenden Gästezimmer oder den Dachboden besuchen. Ich nahm mir hierfür viel Zeit, schaute mir tatsächlich alles an und staunte nicht schlecht über so Manches, das ich dort zu sehen bekam! Der Besuch im Schloss lohnt sich uneingeschränkt, finde ich…

Noch ein kurzer Blick von oben auf einen Teil des hübsch angelegten Gartens, danach wandte ich mich so langsam wieder dem Ausgang der Anlage zu; inzwischen machten sich natürlich auch meine Füße deutlich bemerkbar… 😉

Zurück im Wohnmobil, legte ich eine erholsame Kaffeepause ein. Wegen der bereits vorgerückten Zeit und auch, weil ich eigentlich noch kein festes Ziel für meine weitere Tour hatte, entschied ich, hier noch eine weitere Nacht zu verbringen. Kurz nach Schließung der Anlage befand ich mich mit meinem WoMo erneut völlig allein auf dem riesigen Parkplatz, mit Ausnahme eines schwarzen Kastenwagens, der sehr weit von mir entfernt stand; offenbar wollte der wohl ebenfalls über Nacht bleiben…

5 thoughts on “Schloss Egeskov”

  1. Hallo Wolfgang,
    während dieser Zeit im Ausland einen Schnelltest zu organisieren war bestimmt eine kleine Herausforderung. Schön dass du fündig wurdest und alles so reibungslos geklappt hat für den Besuch in diesem Schloss-Museum. Da gab es wirklich viel zu sehen und ganz bestimmt hätte mich der Oldtimerteil begeistert. Aber auch alles andere war ebenfalls sehr sehenswürdig. Alles hast du sehr schön fotografiert und besonders das sich im See spiegelnde Schloss ist ein tolles Bild !
    LG Roland

    1. Danke für deinen netten Kommentar, Roland! Ja, die Oldtimer-Abteilung hätte dir sicher gefallen (auch wenn dein TT nicht dabei war…;-)), aber auch sonst wärst du über das große Angebot von Fotomotiven bestimmt ebenfalls erfreut gewesen… 😉

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