Meine Tagesetappe war heute eher „übersichtlich“; nur etwa 30 km trennen Como in Italien von Lugano in der Schweiz. Die Route führte auf Landstraßen durch eine wieder ’mal traumhaft schöne Landschaft und durch unzählige kleine Orte. Eigentlich sollte man besser von einem einzigen Ort sprechen, denn hier war irgendwie alles bebaut; kein Wunder in dieser schönen Gegend! Die Grenzstation habe ich zwar gesehen, sie war aber nicht besetzt, sodass ich Italien völlig unspektakulär nach insgesamt 45 Tagen nun endgütig verließ!

Ich hatte ja bereits erwähnt, dass am letzten Ziel dieser Reise ein Besuch bei meiner in Lugano lebenden Schwester und ihrem Mann auf dem Programm stand. In den letzten Tagen hatten wir uns bereits mehrfach „kurzgeschlossen“, für heute Abend war ich bei ihnen zuhause zum Essen eingeladen! Es bleib also genügend Zeit, in aller Ruhe den anvisierten Stellplatz aufzusuchen, mich dort einzurichten und vielleicht auch einen ersten kleinen Ausflug in die Stadt zu unternehmen.

Ich fand den Platz ohne Probleme, und glücklicherweise waren auch noch einige Stellflächen frei, sodass ich nicht nach womöglich weit entfernt gelegenen Alternativen suchen musste. Die Bezahlung am Automaten gestaltete sich etwas problematisch! Der nahm zwar Münzen an, neben Franken sogar Euros, doch leider hatte ich weder das eine noch das andere! Eine Zahlung mit Bank- oder Kreditkarte? Fehlanzeige! Es gab aber Hinweise auf verschiedene Apps, mit deren Hilfe man online bezahlen könnte; erst bei der dritten wurde ich schließlich fündig: Mit der parkingpay.ch konnte ich problemlos einchecken und über eine meiner Kreditkarten bezahlen!

Nach einer ausgiebigen Mittagspause unternahm ich dann tatsächlich eine erste kleine Tour in die Stadt, allerdings noch nicht bis „ganz nach unten“ an den See, das wollte ich mir für morgen aufsparen. Ich fuhr auf einer etwas höher gelegenen Ebene, vor der aus ich bereits eine tolle Sicht auf die Stadt und den Luganer See hatte, bis zum Bahnhof. Dort kaufte ich ein paar Kleinigkeiten ein und radelte dann langsam auf einer anderen Strecke wieder zurück.

Heute war es wieder einmal sehr heiß und vor allem schwül, daher fand ich es „ratsam“, vor dem Besuch bei meinen Leuten besser noch ’mal unter die Dusche zu springen. Hier auf dem einfachen Stellplatz gab’s natürlich keinerlei Sanitäreinrichtungen, aber ich habe ja glücklicherweise alles Notwendige an Bord… 😉

Kurz vor 19:00 Uhr ging’s dann mit dem Rad los. Ich hoffte, dass ich die angegebene Wohnadresse problemlos finden würde und war gespannt auf die Beschaffenheit der einige Kilometer langen Strecke. Man muss bedenken, dass sowohl Lugano als auch die angrenzenden Gemeinden mitten in den Bergen liegen; ein ständiges Auf und Ab ist da kein Wunder, und man wird hin und wieder mit für Fahrräder ziemlich gefährlichem Gefälle oder mit schweißtreibenden Steigungen konfrontiert! Beides hielt sich glücklicherweise in Grenzen, und so erreichte ich pünktlich mein Ziel im Vorort Massagno, etwas nördlich und oberhalb des eigentlichen Stadtgebiets von Lugano.

Beim Abstellen meines Fahrrads sah ich meine Schwester bereits oben auf einem Balkon stehen. Beide wohnen direkt neben einer Kirche in einem ansprechenden, neuen (2014) Wohnblock, der zwar sehr schmal, aber dafür langgestreckt konzipiert wurde. Hier leben nur vier Parteien, jede von ihnen verfügt über eine eigene Etage!

Ich wurde von beiden sehr herzlich willkommen geheißen; wir drei hatten uns ziemlich lange Zeit nicht mehr gesehen! Als erstes gab’s natürlich eine kleine „Begehung“. Ich fand eine moderne und sehr ansprechende 120-qm-Wohnung vor, mit zwei Bädern, einem Gäste-WC, mehreren Zimmern und sage und schreibe drei Balkons! Man gönnt sich ja sonst nichts… 😉

Wie verbrachten einen sehr schönen Abend miteinander, mit leckerem Essen und Getränken, und unterhielten uns über dies und das. Nachdem wir uns für morgen Mittag verabredet hatten, um gemeinsam etwas zu unternehmen, verabschiedete ich mich kurz nach 22:00 Uhr und fuhr zurück zum Wohnmobilstellplatz. Dort gab’s noch einen kleinen „Absacker“, und gegen 23:30 ging ich dann schlafen…

2 thoughts on “Zu Besuch im schönen Tessin”

  1. Hallo Wolfgang,
    45 Tage Italien … was für ein WoMo-Abenteuer ! Ich bin mir zwar nicht sicher, aber das war wohl eines deiner längsten Touren. Vielleicht noch Griechenland, denke ich. Deine Schwester und ihr Mann haben sich anscheinend in einer tollen Wohnung in dieser bestimmt schönen Gegend (ich kenne sie nicht) ansprechend eingerichtet.
    LG Roland

    1. Stimmt, Roland, zu dem Zeitpunkt war es tatsächlich die längste Reise, die ich jemals unternommen habe! Die Nordspanien-/Portugal-Tour im letzten Jahr war allerdings sogar noch drei Tage länger… Danke für deinen Beitrag!

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