Heute stand ein Besuch in der Hafenstadt Caen an, der allerdings relativ kurz ausfiel! Ungleich wichtiger war heute nämlich das Wiedersehen mit meinen sehr guten Freunden Trudi und Bernd, die ich zuletzt im Juni 2020 zu Beginn meiner siebenwöchigen Sizilienreise in ihrem Heimatort in Bayern besucht hatte. Beide kenne ich inzwischen schon seit mehr als 50 Jahren, aus „uralten“ Bundeswehr-Zeiten…

Sie sind wie ich erfreulicherweise ebenfalls Camper und recht häufig mit ihrem Wohnmobil unterwegs. So auch jetzt, aktuell befinden sie sich auf einer Tour durch Frankreich, hauptsächlich in der Bretagne und der Normandie. Wir hatten uns schon vor einigen Tagen und zuletzt gestern in Verbindung gesetzt und vereinbart, dass wir uns heute in Caen treffen; keiner von uns musste dafür seiner geplante Reiseroute groß ändern.

Um 10:30 traf ich auf dem „nagelneuen“ Wohnmobil-Stellplatz Aire Camping-Car Park im Nordwesten der Stadt ein, Trudi und Bernd waren schon vor Ort. Wie man sich gut vorstellen kann, folgte eine herzliche Begrüßung und ein ausgiebiges „Willkommens-Schwätzchen“ bei Kaffee und Croissants. Etwa eine Stunde später starteten wir dann zu einer gemeinsamen Radtour in die Stadt.

Caen ist Hauptstadt des Département Calvados in der nordfranzösischen Normandie. Die Stadt wartet mit zwei ganz besonderen Sehenswürdigkeiten auf, die wir allerdings nicht besucht hatten: In ihrem Zentrum steht auf einem Hügel das Château de Caen, eine Burg, die um 1060 von Wilhelm dem Eroberer erbaut wurde. Und das Multimedia-Museum Le Mémorial ist dem Zweiten Weltkrieg und der Invasion der Normandie von 1944 gewidmet; es befindet sich gleich neben unserem Stellplatz.

Wir fuhren in Richtung Südosten gemächlich ins Stadtzentrum und machten die eine oder andere kurze Pause, um uns ein paar Dinge genauer anzuschauen…

So zum Beispiel die Église Saint-Pierre. Sie ist ein Meisterwerk der normannischen Spätgotik mit einem schönen Glockenturm und einer Chorapsis von 1518 im Stil der Renaissance. Der Bau der heutigen Kirche erfolgte zwischen dem frühen 13. und dem 16. Jahrhundert. Ihr Turm wurde 1944 durch eine Granate der britischen Royal Navy zerstört, die auf deutsche Streitkräfte abgefeuert wurde, und später wieder aufgebaut.

Das Innere der Kirche hat uns besonders beeindruckt. Hier fällt vor allem der Unterschied zwischen dem eher schlichten ersten Teil des Kirchenschiffes und dem üppig geschmückten Renaissancechor auf.

Später besuchten wir noch pittoreske Stadtviertel Vaugueux mit seinen Stein- und Fachwerkhäusern und den schönen alten Straßenlaternen; es ist der älteste Teil von Caen. In der Rue du Vaugueux reiht sich ein Restaurant an das andere. Von Fisch über Kutteln nach Caener Art bis hin zur nordafrikanischen Couscous-Küche wird dem Feinschmecker hier alles geboten. Wir suchten uns dort ein gut besuchtes Straßenlokal aus und begnügten uns mit einer Galette, das ist eine meist aus Buchweizen bestehende herzhafte Variante der im deutschen Sprachraum besser bekannten Crêpe. Und davon gab es auf der Speisekarte eine riesige Auswahl.

Nach der Rückkehr zu den Wohnmobilen machten wir es uns für den Rest des Tages draußen gemütlich und unterhielten uns nicht nur über alte Zeiten, sondern auch über aktuellere Dinge bezüglich unserer beider Reisen. Die Zeit verging wie im Flug, und wir drei freuten uns riesig, dass es wieder einmal mit einem Treffen geklappt hatte, vor allem „so fern der Heimat“… 😉

5 thoughts on “Wiedersehen in Caen”

  1. Das hast Du sehr schön beschrieben: es war ein tolles Treffen.
    Dich wiederzusehen ist auch für uns immer ein besonderes Erlebnis-und das nach sage und schreibe 53 Jahren👏🫶👍
    und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Wiedersehen 👍

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